JANUAR 2014
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Yahoo: Infizierte Werbebanner verbreiten Schadsoftware
Der US-Internetkonzern Yahoo <http://help.yahoo.com/kb/index?page=content&y=PROD_FRONT&locale=en_US&id=SLN22569>;
meldete Anfang Januar einen Angriff auf seine europäischen Webseiten. Hacker hatten dort über infizierte Werbebanner
Schadsoftware verbreitet, wie die niederländische IT-Sicherheitsfirma Fox-IT <http://blog.fox-it.com/2014/01/03/malicious-advertisements-served-via-yahoo/>; bereits zuvor in ihrem Blog gemeldet hatte. Yahoo erklärte, dass die schädlichen Banner vom 31. Dezember 2013 bis 3. Januar 2014
online gewesen und mittlerweile entfernt worden seien. Das Bürger-CERT empfiehlt Nutzern, die in diesem Zeitraum eine der
Yahoo-Webseiten besucht haben, ihr System mit einer aktuellen Virenschutzsoftware auf Schadsoftware zu überprüfen.
Das Problem infizierter Werbebanner ist grundsätzlich nicht neu. Das BSI identifiziert täglich kompromittierte Server, die
manipulierte Werbebanner auf Webseiten ausliefern. Die Ursache liegt meist nicht beim Betreiber der Webseite, sondern
bei infizierten OpenX Ad-Servern, eine weitverbreitete Software zur Verwaltung und Auslieferung von Werbebannern. Die
Betreiber der eigentlichen Webseite sind hingegen meist macht- und ahnungslos.
Da die über Werbebanner verbreitete Schadsoftware meist Sicherheitslücken in Standard-Software ausnutzt, können sich
Internetnutzer durch regelmäßige Updates Ihrer Software und den Einsatz eines Virenschutzprogramms schützen.
Snapchat: neue Version soll bald Sicherheitslücken beheben
Unbekannte haben Anfang des Jahres die Usernamen und Telefonnummern von rund 4,6 Millonen Nutzern des
Messengerdienstes Snapchat veröffentlicht <http://www.snapchatdb.info/>; . Nach eigenen Angaben wollten
die Hacker damit auf den problematischen Umgang von Snapchat mit Nutzerdaten hinweisen. Demnach habe
das Unternehmen zuvor nicht angemessen auf eine bekannt gewordene Sicherheitslücke reagiert. Um einen
Missbrauch der Daten zu vermeiden, wurden jeweils die letzten zwei Ziffern der Telefonnummern unkenntlich gemacht.
Mittlerweile reagierten die Betreiber des Messengerdienstes und kündigten in einem Blogbeitrag
<http://blog.snapchat.com/post/72013106599/find-friends-abuse>; an, in Kürze neue Versionen der Apps für iOS und Android bereitzustellen.
BITKOM: Deutsche Internetnutzer setzen verstärkt Verschlüsselung ein
Seit Bekanntwerden der Abhöraktionen durch ausländische Geheimdienste kommunizieren deutlich mehr
Computernutzer in Deutschland verschlüsselt. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage
<http://www.bitkom.org/de/markt_statistik/64026_78217.aspx>; , die das Marktforschungsinstitut Aris
im Auftrag des Hightech-Verbands BITKOM durchgeführt hat. Demnach nutzen aktuell rund 5 Millionen
Deutsche (9 Prozent der Internetnutzer) ein Verschlüsselungsprogramm für Ihre E-Mails. Im Juli 2013
waren es erst 3,3 Millionen (6 Prozent).
Noch etwas mehr, nämlich rund 5,5 Millionen Nutzer (10 Prozent), verschlüsseln persönliche Dateien.
Im Juli war dies nur bei 4,4 Millionen der Befragten (8 Prozent) der Fall gewesen. 13 Prozent bzw. rund
7 Millionen Onliner nutzen Dienste wie "Tor", um anonym im Internet zu surfen (Juli: 11 Prozent).
klicksafe: Neue Materialien zum Kinder- und Jugendschutz
Online-Aktivitäten am Computer, Tablet oder Smartphone sind für die meisten Jugendlichen eine Selbstverständlichkeit.
Weniger selbstverständlich ist dabei die Einschätzung der Risiken und die Umsetzung entsprechender Schutzmaßnahmen.
Die Initiativen klicksafe und jugendschutz.net haben im Dezember vier neue Faltblätter
<http://www.klicksafe.de/service/aktuelles/news/detail/schutzmoeglichkeiten-fuer-kinder-und-jugendliche-online-neue-faltblaetter-von-jugendschutznet-inf/>; herausgebracht, die Informationen, Aufklärung und praktische Hilfestellungen zu den Themen Surfen,
Communitys, Spielen und Apps bieten:
- "App" gepasst - Sicherer Umgang mit mobilen Anwendungen"
- "Social Games - Online spielen in Communitys"
- "Sicher vernetzt - Chancen und Risiken in Communitys"
- "Surfen - Kinder sicher online"
Die Faltblätter richten sich an Jugendliche, Eltern sowie pädagogische Fachkräfte. Sie können auf der
Webseite von klicksafe als pdf heruntergeladen, oder auch als Druckversion bestellt werden.
IT-Sicherheitsvorhersage: So wird 2014
Wie entwickelt sich die Cyber-Sicherheit in 2014? Zum Jahreswechsel häufen sich die Prognosen für das
kommende Jahr, was Privatnutzer, Unternehmen und IT-Sicherheitsprofis zu erwarten haben. Einig sind
sich die meisten Experten darin, dass mobile Systeme <http://newsroom.kaspersky.eu/de/texte/detail/article/-eb5cb4bbfb/>;
weiterhin verstärkt im Fokus der Angreifer stehen werden. Sei es durch Phishing-Angriffe und Banking-Trojaner
oder - so die Prognosen - durch eine Zunahme mobiler Ransomware <http://www.mcafee.com/de/resources/reports/rp-threats-predictions-2014.pdf?cid=BHP022>; , die den Zugriff auf die eigenen Daten sperrt und den Nutzer zu einer Geldzahlung auffordert.
Auch Angriffe über manipulierte Apps und NFC-Schnittstellen werden laut den Vorhersagen zunehmen. Darüber hinaus
wird auch die boomende Online-Währung Bitcoin verstärkt das Ziel von Angriffen sein.
Zunehmend im Fokus der Angreifer werden demnach auch Cloud-Computing-Systeme stehen, sei es durch technische
Angriffe auf die Infrastrukturen oder durch Social-Engineering-Angriffe auf die Mitarbeiter von Cloud-Anbietern.
Im Unternehmensumfeld <http://www.computerwoche.de/a/die-it-security-trends-2014,2550872>; werden sich viele
Trendthemen aus 2013 wie Bring your own device, Industrie 4.0 oder das Internet der Dinge fortsetzen. Zwei Drittel
aller Unternehmen wollen verstärkt in IT-Sicherheit investieren, so das Ergebnis einer Untersuchung des European
Information Technology Observatory. Auch bei den Privatnutzern wird von vielen Experten eine zunehmende Nutzung
von Verschlüsselungstechnologien erwartet.
Wer schon einmal einen Rückblick auf das Jahr 2014 lesen möchte, kann dies bei heise security
<http://www.heise.de/security/artikel/Das-Jahr-2014-Rueckblick-durch-die-Glaskugel-2071457.html>; bereits zum Jahresanfang tun.
Geknackte Geldautomaten: Bankraub per USB-Stick
Sicherheitsforscher haben auf dem Chaos Communication Congress Ende des Jahres Ergebnisse ihrer
Untersuchung zu Schadcode auf Geldautomaten präsentiert <http://www.spiegel.de/netzwelt/web/diebstahl-per-usb-stick-a-941824.html>; .
Eine besonders clevere Banksoftware ermöglicht es demnach, Geldautomaten per USB-Stick zu knacken.
Dazu bohrten Täter ein Loch in die Verkleidung und steckten einen USB-Stick in den Windows-PC des Automaten.
Sie leiteten einen Neustart ein, bei dem sich die Schadsoftware auf dem PC festsetzte.
Nun konnte ein Komplize der Hacker im ersten Schritt eine zwölfstellige Kennnummer auf der Tastatur des
Automaten eingeben, durch die die gewohnte Oberfläche der Geldautomaten-Software verschwand. Es erschien
ein spezielles Benutzerinterface, das anzeigte, wie viele Scheine welchen Nennwertes in dem zum Automaten
gehörenden Safe lagerten. Nach Eingabe eines weiteren Codes, der per Handy von den Hackern an den Täter
vor Ort übermittelt wurde, konnten die Scheinfächer einzeln entleert werden.
Datenschutz: Andrea Voßhoff ist neue Bundesdatenschutzbeauftragte
Nach erfolgreicher Wahl im Deutschen Bundestag wurde Andrea Voßhoff am 6. Januar 2014 zur neuen
Bundesbeauftragten für den Datenschutz und die Informationsfreiheit
<http://www.bfdi.bund.de/DE/Oeffentlichkeitsarbeit/Pressemitteilungen/2014/01_AndreaVosshoffAlsBfDIErnannt.html>;
ernannt. Die 55-jährige Juristin war zuletzt Mitglied des Deutschen Bundestags und rechtspolitische Sprecherin der
CDU/CSU-Bundestagsfraktion. Sie folgt auf Peter Schaar, der nach zwei Amtszeiten regulär aus dem Amt ausschied.
Zu den Aufgaben der Bundesbeauftragten gehört unter anderem die Beratung und Kontrolle der Bundesbehörden,
anderer öffentlicher Stellen des Bundes sowie der Telekommunikations- und Postdienstunternehmen hinsichtlich
ihrer Daten- und Informationsverarbeitung.
Gruß
Euer YILMAZ