COV 19 in der Türkei

...rund um das Leben in der Türkei

Re: COV 19 in der Türkei

Beitragvon Schlapser » Mi 29. Apr 2020, 21:21

Hallo,
eben gehört,Freigang für Ü65 erst nach Ramadan ,23.Mai.
Stimmt das?
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Re: COV 19 in der Türkei

Beitragvon Silvio » Mi 29. Apr 2020, 23:30

[quote="Schlapser"Zu den Grippe-Toten.
Natürlich waren es mehr als aktuell Corona-Tote.
Wäre aber mal interressant zu wissen,wieviel es wären bei einer Infiziertenzahl ähnlich einer Grippe-Epedemie (15-20 Millionen),Corona-Infizierte jetzt ca 150 000.
Sollte man vielleicht mal einen kleinen Faktor mit einrechnen.
Zu Palmer,
woher weis man wie lange der ältere Corona Patient ohne Corona noch leben würde.
Kann man gleich konsequent weiter denken.Brauchen Ü70 noch eine klinische Behandlung?Die Renten-u.Krankenkassen würdens danken.
Wenn man selbst nicht betroffen ist,kann man das ganz locker sehen.
Schlapser[/quote]

[15719.gif] [15719.gif] [15719.gif] Volle Zustimmung.

In der Logik von Palmers "neoliberalem" Denken und Freunden:

- Bekanntlich verursachen Patienten die höchsten Kosten in den letzten zwei Jahren vor ihrem Tod.

- Deshalb sollten die "Neos" für deren sozialverträgliches Ableben sorgen, sobald der einfach zu
ermittelnde statistische Durchschnitts-Kostenwert erreicht oder überschreiten wird.

Auch im Sinn der Renten- und Sozialpolitik.

Nur schlecht, wenn es einen selbst betrifft. Wirklich betrifft, nicht nur schön auf dem Sofa oder am PC.
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Re: COV 19 in der Türkei

Beitragvon Haber » Do 30. Apr 2020, 01:43

Wenn ich Schlapser und Silvio so lese merke ich schon wie schwierig es ist zum "eigentlichen" zu kommen.

Corona und seine Folgen, zum Beispiel - jeder hat da so seine eigene Meinung...

Und heute Abend bei Maischberger und bei Lanz waren es noch ein paar mehr...

Nach zwei Jahren Maskenpflicht sind uns die Alten wahrscheinlich egal.

PS: nochmal, ich gehöre zur Gruppe der stark gefährdeten - weit über 60 natürlich mit Vorerkrankung (Herzinfarkt)
Trotzdem gebe ich Palmer und Schäuble meine Stimme. Einfach weil sie recht haben.

Was Silvioschlapser da labern geht an der Wirklichkeit vorbei.

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Re: COV 19 in der Türkei

Beitragvon Schlapser » Do 30. Apr 2020, 09:39

Hallo ,
was laber ich,was an der Wirklichkeit vorbei geht?
Relation Grippe-Tote zu Corona-Toten?
Daß die Kranken und Rentenkassen entlastet würden?
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Re: COV 19 in der Türkei

Beitragvon Schlapser » Do 30. Apr 2020, 09:45

Kleiner Beitrag aus "Die Rheinpfalz"
Geld oder Leben?
Array
Von Winfried Folz, Berlin
Es ist legitim, den Sinn der Maßnahmen gegen die Corona-Pandemie
anzuzweifeln. Gefährlich wird es aber, wenn der Eindruck entsteht,

für alte und kranke Menschen müsse man keinen Aufwand mehr betreiben.

Die Corona-Krise zerrt an unseren Nerven und raubt manchen die Existenzgrundlagen. Einzelhändler rutschen in die Pleite, Künstler ohne Publikum stehen vor dem Ruin, Großunternehmen rufen nach Staatshilfen, und in den Familien ist die Situation mitunter desolat.
Der Ruf nach mehr Freiheit und die Rückkehr in den gewohnten Alltag wird lauter und die Diktion schärfer. Hatten die Deutschen den Shutdown anfangs weitgehend klaglos hingenommen, wächst der Druck auf den Bund und die Länder, endlich deutliche Lockerungen zuzulassen. In dieser Situation scheint Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble (CDU) den Befürwortern der Öffnung von Läden, Schulen und Kitas ein gutes Argument an die Hand zu geben: „Wenn ich höre, alles andere habe vor dem Schutz von Leben zurückzutreten, dann muss ich sagen: Das ist in dieser Absolutheit nicht richtig.“

Dieses Zitat aus einem Interview mit dem „Tagesspiegel“ hat für großen Wirbel gesorgt. Es steht aber in Widerspruch zum Lob Schäubles für den Kurs der Regierung und das Agieren der Kanzlerin. Was also bezweckt der alte Fuhrmann mit seinem Hinweis? Schäuble spricht eine schlichte Wahrheit aus: Einen absoluten Lebensschutz kann der Staat nicht gewährleisten.

Es bedürfte radikalster Maßnahmen, um jedes Leben zu retten. Der Staat dürfte das Autofahren nur noch im Schritttempo zulassen und müsste das Rauchen sowie den Risikosport verbieten. Würde der Staat in der Pandemie alles dem Schutz des Lebens unterordnen, müsste er uns Bürger einsperren. Das wäre unverhältnismäßig.

Schäuble bricht also nicht ein ethisches Tabu. Er weist darauf hin, dass es verschiedene Grundrechte gibt, die sich sogar einander blockieren. Dazu gehört beispielsweise das ungleiche Paar Sicherheit und Freiheit. Derzeit sind die Freiheiten stark beschnitten. Wenn aber durch die Lockerung der Maßnahmen die Infiziertenzahlen steigen, ist die Sicherheit gefährdet. Es geht also um das richtige Maß von Freiheit und Sicherheit. Es geht um Abwägung.

Das ist das Geschäft der Regierung: Sie muss abwägen. Und das fällt ihr schwer, weil es nicht nur wechselnde wissenschaftliche Erkenntnisse gibt, sondern auch keine Blaupause, nach der man in einer solchen Krise verfahren könnte. Wer von der Politik aber erwartet, sie müsse selbstredend stets das Richtige tun und dürfe sich nie irren, stellt Ansprüche, die man – wenn man ehrlich ist – nicht einmal selbst erfüllen kann. Der Staat ist also in einem klassischen Dilemma: Egal, was er anordnet, es kann auch die Falschen treffen. Der Staat muss aber verhindern, dass die Volkswirtschaft am Boden liegt, denn dann können wir ein Gesundheitssystem wie das deutsche nicht mehr finanzieren.

Radikale Denker wie der Tübinger Oberbürgermeister Boris Palmer haben diese Zusammenhänge nicht verstanden. Der Grünen-Politiker schließt aus den Lehren des Shutdowns, dass das Leben alter und kranker Menschen nicht gerettet werden müsse, weil diese „ohnehin in einem halben Jahr sterben“. Diese kalkulierte Grobheit im Denken ist zu Recht skandalisiert worden.

Denn Palmer redet der Ökonomisierung des Lebens das Wort, das ist brandgefährlich. Denn das wirft die Frage auf: Geld oder Leben? Dabei zeichnet sich doch unser Land dadurch aus, dass alle ein gleiches Recht auf medizinische Behandlung haben. Vor allem die ältere Generation muss sich darauf verlassen können, dass eine Gesellschaft, zu der sie jahrelang beigetragen hat, sie am Ende auffängt und unterstützt.

Es geht also um das richtige Maß
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Re: COV 19 in der Türkei

Beitragvon Haber » Do 30. Apr 2020, 12:59

Es geht also um das richtige Maß

Schlapser


Genau so ist es....Bild

Bild
Zuletzt geändert von Haber am Do 30. Apr 2020, 17:34, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: COV 19 in der Türkei

Beitragvon Haber » Do 30. Apr 2020, 13:25

Dazu passend, noch eine Corona-Geschichte

“Corona ist mir egal”: Warum Helga Witt-Kronshage (86) lieber sterben will, als eingesperrt zu sein

Kein Besuch. Kein Garten. Keine Sonne. Seit fünf Wochen hat Helga Witt-Kronshage (86) ihr Zimmer im Pflegeheim kaum verlassen.
Sie soll vor dem Coronavirus geschützt werden – aber niemand hat gefragt, ob sie das auch will.
Das Porträt einer Preußin, die selbstbestimmt leben und sterben möchte.

Das Schlimmste, sagt Helga Witt-Kronshage, ist gar nicht die Einsamkeit. Es ist nicht das Verbot, mit dem Rollstuhl in den Garten zu fahren,
wo die Frühlingssonne scheint. Es ist nicht die Stille und nicht die Menschenleere auf den Fluren und schon gar nicht die Angst vor dieser
vermaledeiten Seuche. Es ist die Tatsache, dass niemand sie gefragt hat.

“Es ist ja schön, dass wir Menschen so viele Anstrengungen unternehmen, um Leben zu retten”, sagt ihre Tochter Uta Kronshage,
Psychotherapeutin in Hannover. “Ich bin nur nicht sicher, ob die Menschen, für deren Rettung wir alle jetzt so unfassbar viel auf
uns nehmen und diesen Menschen dabei Schlimmes antun, dies wirklich selbst so wollen.”

.....mehr von Helga Witt-Kronshage
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Re: COV 19 in der Türkei

Beitragvon Haber » Do 30. Apr 2020, 13:47

.....und nun noch einen Corona Bericht aus der Türkei...

Bild

Wer schon einmal in Istanbul war kennt die Istiklal Caddesi - aber nicht so..... :shock:

Der Türkei macht derzeit nicht nur der erneute Absturz der Lira zu schaffen - Präsident Erdoğan wird zudem von Istanbuls Bürgermeister Imamoğlu massiv für seine Handhabung der Corona-Krise kritisiert: Es lägen keine Zahlen für die Hauptstadt vor, dringend nötige Ausgangssperren fehlen - und zudem ist der Präsident für den Bürgermeister der Hauptstadt seit Wochen nicht erreichbar.

Der Bürgermeister von Istanbul, Ekrem Imamoğlu, kritisiert in der Wochenzeitung "Die Zeit" das Krisenmanagement der Regierung in Ankara: „Istanbul ist das Zentrum der Corona-Krise in der Türkei. Aber wir haben keinerlei Daten über die Lage in unserer Stadt“, sagt Imamoğlu. „Ob es um Diagnosen geht, die Zahl der Behandlungen oder andere Themen – alle Informationen unterliegen der Kontrolle des Gesundheitsministeriums in Ankara. Und das gibt nur Zahlen für die gesamte Türkei heraus.“

Erdogan selbst für Imamoğlu nicht zu erreichen

Weiter berichtet Imamoğlu, der der oppositionellen Republikanischen Volkspartei CHP angehört und im Juni 2019 ins Amt gewählt wurde, dass er seit Beginn der Krise in der Türkei nicht mit Präsident Tayyip Erdoğan gesprochen habe: „Ich habe dreimal um einen Termin beim Präsidenten gebeten, man hat sich nicht zurückgemeldet.“ Die Handynummer des Präsidenten habe er nicht, sagt der Bürgermeister der 16-Millionen-Metropole, der größten Stadt der Türkei.

mehr: https://www.finanzen100.de/finanznachri ... _11936333/
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Re: COV 19 in der Türkei

Beitragvon Kuehn » Do 30. Apr 2020, 19:01

Hallo Haber
Danke für das Foto!
Ich kenne die Istikal Caddesi gut.

Mal sehen ob es mal wieder möglich ist zu reisen :)

Ich wünsche ein schönes langes Wochenende und sende Grüße in den Norden:

LG Anita :P
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Re: COV 19 in der Türkei

Beitragvon HelmutPeter » Do 30. Apr 2020, 20:32

Ja die Istiklal Caddesi, da haben wir immer gewohnt bei unseren Besuchen.
Mal sehen wann es wieder möglich ist.
Bleibt gesund
LG Helmut
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