hier möchte ich Euch mal von meinem ersten Bungeesprung erzählen. Na ja, ein richtiger Sprung war es gar nicht. Aber lest mal.
Es war im Sommer 1999, mein erster Urlaub in Alanya / Türkei. Damals stand dort im Hafen am Wasser ein Hochbaukran. Der war fest montiert und wurde nur zum Bungeespringen genutzt. Während des Urlaubs gingen mein Kumpel, sein Neffe und ich dort am Hafen spazieren. Irgendwie sagte ich so beiläufig, das ich zum Bungeespringen auch mal Lust hätte. Ich und meine große Klappe ...
Der Neffe (Türke) meines Kumpels hatte nichts besseres zu tun, als dort gleich den Preis für einen Sprung runter zu handeln. Von 100,- DM auf 75,- DM. Ich überlegte mir, wie ich sauber aus dieser Sache rauskommen könnte, denn wenn ich erst mal oben im Korb stehe und dann wieder runterfahre statt springe, machen sich alle über mich lustig. Ich beobachtete mehrere Springer vor mir uns sah, dass einige sich unten festbinden liessen und dann hoch katapultiert wurden. Klasse, dachte ich, so geht´s. Von unten nach oben, dann sieht man die Tiefe nicht, in die man normalerweise von oben springt.
Als ich an der Reihe war, wurde ich zunächst gewogen, danach das entsprechende Gummiseil am Krankorb befestigt und ich wurde mit dem Seil verbunden sowie am Boden festgebunden. Anschliessend wurde der Korb nach oben gezogen, wodurch sich das Gummiseil zwischen mir un dem Korb spannte. Ein Mitarbeiter fragte mich noch, ob alles in Ordnung und ich bereit sei. Ich bejahte, dann zählte er rückwärts von drei runter und zog die Reissleine. Mit einer irren Geschwindigkeit schnellte ich nach oben in Richtung Krankorb. Als es oben wieder nach unten ging, suchte ich den Boden unter meinen Füßen. Alles ging so rasend schnell, dass ich die Situation überhaupt nicht mehr einordnen konnte. Bei der Abwärtsbewegung schlug ich irgendwann rum, mit dem Kopf nach unten, da sich das Seil, welches an meinen Füssen befestigt war, wieder spannte.
Irgendwann, nach mehreren Auf.- und Abwärtsbewegungen konnte ich die Situation einordnen und fand das Ganze nun lustig. Nun wurde ich abgelassen und aus meinem "Geschirr" befreit, die Leute drumherum klatschten Beifall. Adrenalin pur in meinen Adern. Ich fühlte mich unverwundbar.
Der Neffe meines Kumpels hatte die ganze Sache mit meiner Kamera gefilmt. Auf dem Film bemerkte ich, das die Leute schon Beifall geklatscht haben, als ich ausgeklingt wurde und nach oben schnellte. Da kann ich mich bis heute nicht dran erinnern.
Später überlegte ich mir so, dass ich durch den Katapult noch oben, schneller eine höhere Geschwindigkeit erreichte, als wenn ich von oben runter gesprungen wäre. Aber es was super. Ich würde es gerne wieder machen.
Der Adrenalinschub hielt noch den ganzen Abend an. Ich glaube, da könnte ich süchtig nach werden

Liebe Grüße
Andi