Stromanschluss

Formalitäten, Rechtliches, Versicherungsfragen, Bank- und Geldangelegenheiten und anderer Papierkram....

Stromanschluss

Beitragvon bernd » Di 15. Dez 2009, 16:45

Zuerst mal ein herzliches Hallo an Alle.

Lese sporadisch in diesem Forum schon einige Zeit mit. Super gut und informativ! :smilie[118]

Seit 2004 bin ich Besitzer eines Hauses in Kargicak. Diese Immobilie ist eigentlich als Alterruhesitz gedacht. Im Moment bin ich noch berufstätig, deshalb kann ich nur ein paar Wochen im Jahr in Alanya sein. Aber es gefällt mir sehr gut in Alanya. Über Immobilienkauf in der Türkei könnte ich auch ein Buch schreiben, aber meine Erfahrungen decken sich zum Großteil mit den negativen Erfahrungen die hier im Forum schon erwähnt wurden.

Nun zu meinem Problem, vielleicht kann der Eine oder Andere mir einen Tip geben:

Habe ein Tapu und ein Iskan, aber bis heute nur Baustrom. An diesem Baustrom-Anschluß sind 20 Häuser angeschlossen, aber nicht alle Eigentumer haben ein Iskan. Ein Eigentümer, der ständig in Kargicak wohnt, nimmt die Rechnung vom Baustromzähler, fährt zu Tedas und bezahlt. Anschließend versuchen wir die Stromkosten auf alle nach Verbrauch umzulegen. Das klappt aber nicht, da ständig Häuser zum Verkauf angeboten werden, oder die Eigentumer nicht bekannt sind, einzelne Häuser sporadisch vermietet werden u.s.w. Trotzdem verbrauchen die Häuser auch Strom. Den Strom für die Häuser abzuschalten, die nicht bezahlen, haben wir versucht. Aber nach ein paar Tagen kommt dann immer wieder einer der den Strom wieder einschaltet.
Vor drei Jahren wurde der Strom von Tedas ganz abgeschaltet, weil angeblich die Baugesellschaft pleite war. Wir haben über 6000,00 Euro bezahlt, das Tedas den Strom wieder eingeschaltet hat. Cirka die Hälfte der Eigentümer hat sich an den Kosten beteiligt.

Lange Rede kurzer Sinn: Ein paar ehrliche bezahlen die Zeche und die anderen sind die Nutznießer davon.

Ein Türke, der für andere Häuser die Hausverwaltung macht hat mir dann einen Stromzähler installiert wie in angeblich Tedas vorschreibt. Dann waren wir bei Tedas und haben Strom beantragt. Der Türke sagte mir ich müsse jetzt warten bis ich ein Stromabbonement bekomme. Das war vor 1 1/2 Jahren. Ich kann kein Türkisch, und bin mir nicht sicher was der Hausverwalter mit Tedas ausgemacht hat. Bezahlen darf ich aber immer fleißig.

Gibt es nicht einen Anspruch auf einen eigenen Stromanschluss wenn man ein Iskan hat? Das mit dem Wasser klappt auch prima und die Steuern an die Gemeinde werden auch bezahlt. Jeder Kuhstall/Hütte in Kargicak hat einen Stromanschluß, warum bekomme ich keinen?

Ich weiss nicht was ich machen muß um meinen eigenen Stromanschluß zu bekommen.Was würdet Ihr machen?

Grüße an Alle!
Bernd
bernd
 
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Beitragvon celikaile » Di 15. Dez 2009, 17:02

Da ihr ALLE an einem Baustrom zaehler angeschlossen seid müsste eigentlich die Gemeinschaft bei Tedaþ den Strom beantragen.. Es gibt in der Stadt und auch in der Türkis (Mesut Kurt) einige Anzeigen von Leuten die genau das machen. Also für euch und wenn du willst mit euch diese Behörden gaenge erledigen. Vieleicht solltet ihr so einen angagieren!
Auf jeden fall sind etliche Papiere für Tedaþ erforderlich..
LG Carmen

Es gehört oft mehr Mut dazu, seine Meinung zu ändern, als ihr treu zu bleiben.
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Beitragvon Annette » Di 15. Dez 2009, 17:03

hallo Bernd,
suche dir jemanden, der gut deutsch und türkisch kann, nimm dein tapu, dein iskan und alle anderen offiziellen papiere und geh zu tedas. Nur da kannst Du ein abo bekommen.
lg
annette
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Beitragvon celikaile » Di 15. Dez 2009, 17:14

Annette ich bewundere dich für deine klarheit :smilie[124]
Viel spass in DE.... :smilie[123]
LG Carmen

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Beitragvon oba » Mi 16. Dez 2009, 00:40

wahrscheinlich hat Euere "Anlage" bei der Tedas einen gemeinsamen Stromversorgungsvertrag.

Da der Bauträger "pleite" ist, gibt es niemanden, der den Vertrag quasi "kündigt".

Ich würde mich mal an einen deutsch sprechenden professionellen Verwalter wenden.

Eigentlich müsstet Ihr ja eine Verwaltung gewählt haben, die sich um derartiges kümmert.

Dann ist erst mal zu klären, ob es technisch möglich ist, die "Gemeinschaftsversorgung" so ohne weiteres auf Einzelanschlüsse ümzubauen.

Weiters hat wahrscheinlich der Bauträger auch noch Steuer und/oder Sozialversicherungsschulden, die die Gemeinschaft dann zu tragen hat, sonst blockieren Gemeinde/Staat gerne alle Versorgungseinrichtungen.

Es scheinen da mehrere Probleme nebeneinander zu bestehen, evtl. auch auf der Anlage lastende Bauauflagen nicht erfüllt zu sein, wie z.B. fehlende Grünanlagen, Straßen, Zufahrten etc.

Das sollte von einem Fachmann geklärt werden auch, warum keine weiteren Bezugserlaubnisse ausgestellt werden.

So wie es geschildert wurde, ist evtl. auch ein Rechtsbeistand von Nutzen.

hG

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Beitragvon Millinger » Mi 16. Dez 2009, 09:29

Allgemeine Ansiedlungsgenehmigung? Sozialabgaben?

Hm....nun wenn das Iskan vorhanden ist, dann sollten eigentlich keine Forderungen mehr bzgl. Sozialabgaben vorliegen.
Helfen kann eigentlich nur die Tedas. Was die Nutzer des "kostenlosen" Stroms angeht. Versammlung, Beschluss, Sperren! Fakten schaffen!

Ich würde mich in jedem Falle um das Tapu 2 kümmern (falls noch nicht vorhanden). Unterverteilung des Stroms in der Anlage müsste vorhanden sein, sonst gäb es keinen Strom in den einzelnen Häusern.
Bei Iskan , Tapu 2 etc. hat die TEDAS eine Versorgungspflicht ( nur wie fordert man diese ein?).

Wenn es tröstet: Wir haben mit ca. 50 Parteien (von 60) auch unser Iskan, aber noch kein Tapu 2 und keinen eigenen Strom. Da muss man sich halt arangieren.


Grüße
Zuletzt geändert von Millinger am Mi 16. Dez 2009, 12:02, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitragvon sigialanya » Mi 16. Dez 2009, 10:17

Hallo Bernd !!!

Oba hat dein Problem verdammt gut beschrieben.

Eigentlich müsstet Ihr ja eine Verwaltung gewählt haben, die sich um derartiges kümmert.

Ist eine Hausverwaltung nicht vom Gesetzt her zwingend notwendig ? Die diese Probleme zu erledigen haben.

Sigialanya
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Beitragvon bernd » Mi 16. Dez 2009, 12:15

Zuerst ein Dankeschön!

Das mit dem arrangieren klappt nicht, das ist wie der Turmbau zu Babel. Die Hausbesitzer sind Engländer, Iren, Belgier, Deutsche, Holländer usw.
Man bekommt einfach nicht alle unter einen Hut bzw. an einen Tisch, schon garnicht wenn man nur drei Wochen im Jahr da ist.

Eine Hausverwaltung gibt es nicht und ist auch nicht notwendig. Jeder Besitzer hat irgendwann ein Haus gekauft und muß selber nach der Hütte sehen. Ist auch gut so und funktioniert bis auf den Strom. Wir hatten mal einen "Gärtner" der hat jeden Monat sein Geld bekommen, aber nichts dafür gemacht. Habe schon 5 Jahre Türkei-Immobilien-Erfahrung und könnte wie gesagt Bücher schreiben.

Als ich das Iscan und das Tapu bekam(2005) war die Baugesellschaft noch solvent. In der Zwischenzeit hat sie sich aber mit anderen Bauprojekten verhoben. Die Baugesellschaft existiert zwar noch aber es ist nur noch der Chef da und der will nichts mehr wissen bzw. hat kein Geld mehr und ich denke der hat bei Tedas noch Schulden. Das ist vermutlich auch der Grund warum noch nicht alle Besitzer ein Iscan haben.

Ich bin ab nächste Woche bis Mitte Januar in Kargicak und werde den Vorschlag von Euch aufgreifen mit einem deutschsprechenden Türken mal direkt bei Tedas fragen wies weitergeht. Habe aber das Gefühl danach werde ich mir ein Stromaggregat kaufen.

Gruß
Bernd
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Beitragvon Millinger » Mi 16. Dez 2009, 12:44

Also wenn sonst alles geregelt ist und man selber nur einige Wochen im Jahr vor Ort ist, dann kann man sicherlich auch mit dem Baustrom leben.
Wenn arangieren nicht klappt, es geht auch anders. Zur Tedas gehen, Höhe der Schulden erfragen, für das eigene Objekt Strom beantragen ( immer vorausgesetzt die Zulieferung in die Unterverteilung oder direkt ins Haus ist möglich) und die Übernahme der Schulden ( zu einem entsprechenden Anteil ein/zehntel bei z.B. 10 Häusern anbieten). Wenn der erste offiziellen Strom hat, wird insbesondere bei einer gemeinsamen Einspeisung in eine Unterverteilung der Baustrom sofort abgestellt (logisch, weil wie will man 2 Arten von Strom bei Zulieferung rechnerisch trennen). d.H. man zahlt wieder drauf, schafft aber Klarheit und für die Zukunft kommt es einen selber billiger. Alle anderen müssen nun nachziehen und eigenen Strom beantragen und auch die Altschulden mit übernehmen.
Pragmatische Dinge kosten immer Geld, aber wie gesagt, lieber ein Ende mit Schrecken.....
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Beitragvon oba » Mi 16. Dez 2009, 15:25

es wäre entscheident, zu wissen, handelt es sich um eigenständige Häuser oder um eine Wohnanlage, bestehend aus 20 Häusern, wovon ich eher ausgehe.

Dann muss zwingend von der jährlich erforderlichen Eigentümerversammlung ein Verwalter gewählt werden, das kann einer der Besitzer aber auch eine externe Person/Firma sein. Dieser Wohngemeinschaft muss auch eingetragen werden, wer Eigentümer ist, kann im Grundbuchamt eingesehen werden.

Ist in der Anlage eigene Infrastruktur zur Stromversorgung (z.B. Trafostation etc.) vorhanden, endet die "Versorgungspflicht" der Tedas spätestens dort, falls sie überhaupt gegenüber dem Einzelnen und nicht der Anlage als juristische Person besteht.

Wie schon gesagt, ich empfehle den Zuzug eines Fachmannes, nicht nur irgendeines türkisch/deutsch sprechenden "Bekannten".

Derartige Fälle gibts zuhauf aber jeder ist in seiner Art irgendwie anders gelagert.

hG

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