von Yilmaz » Fr 18. Mär 2011, 10:40
Quelle: Focus online
Lebenswichtige Medikamente gehören ins Handgepäck. Um an ausländischen Airports nicht in den Verdacht des Drogenschmuggels zu geraten, empfehlen sich einige Vorkehrungen.
Manche Menschen sind auf eine regelmäßige Einnahme von Medikamenten angewiesen. Daran ändert auch die Fahrt in den Urlaub nichts. Doch wer ins Ausland reist, sollte einiges bedenken, damit beispielsweise bei den Sicherheitskontrollen keine Probleme auftreten. Zunächst ist es eine wichtige Frage, wo man die Medikamente verstaut. Klaus Schäfer, Reisemediziner beim ADAC, empfiehlt bei Flügen ins Ausland, die Medikamente auf die aufgegebenen Koffer und das Handgepäck zu verteilen. „So lässt sich das Risiko minimieren, beim Verlust eines Gepäckstücks am Ziel ohne seine wichtige Medizin dazustehen“, so Schäfer.
Insulin für eine Woche
Der Transport im Frachtraum sei ansonsten unproblematisch, erklärt der Experte: „In modernen Linienmaschinen fallen die Temperaturen selbst im Frachtraum nie unter null Grad Celsius. Auch empfindliche Medikamente wie Insulin nehmen dort keinen Schaden mehr.“ Wer ganz sichergehen möchte, kann ein Teil der Arzneien auch im Gepäck eines Mitreisenden unterbringen. Es sei allerdings darauf zu achten, eine größere Menge Insulin oder anderer lebenswichtiger Medikamente im Handgepäck zu haben, als unter normalen Umständen benötigt wird: „Der Medikamentenvorrat sollte für eine volle Woche ausreichen“, rät Schäfer. Schließlich könnte es zum Beispiel zu Flugausfällen, Verspätungen oder einer Umleitung zu einem anderen Airport kommen, was die Flugzeit erheblich verlängern kann.
Im Ausland kann es Probleme geben
Medikamente für den eigenen Bedarf und flüssiges Insulin werden bei der Sicherheitskontrolle vor dem Abflug in Deutschland in der Regel nicht beanstandet. In anderen Ländern kann genau das jedoch vorkommen, im schlimmsten Fall werden Drogen vermutet. Um dem vorzubeugen, rät Schäfer, eine mehrsprachige ärztliche Bescheinigung mit einer Auflistung aller benötigten Medikamente und Gegenstände, wie zum Beispiel Spritzen, mitzunehmen. Diese sollte man am Zoll und bei der Sicherheitskontrolle griffbereit haben und auf Verlangen oder bei Fragen und Unstimmigkeiten vorlegen. „Die Bescheinigung sollte neben der Unterschrift unbedingt auch den Stempel des behandelnden Arztes tragen“, mahnt der Reisemediziner nachdrücklich. Vordrucke und Formulare für solch ein Attest gibt es beim Auswärtigen Amt und beim ADAC.
Drakonische Strafen
Besondere Aufmerksamkeit sei bei der Mitnahme von starken Schmerzmitteln, bestimmten Beruhigungsmitteln und Psychopharmaka notwendig. In manchen Ländern, wie beispielsweise in Singapur, müsse deren Einfuhr auch für den Eigenbedarf vorab genehmigt werden. „Die entsprechenden Vorschriften variieren von Land zu Land, man sollte sich also rechtzeitig gezielt informieren“, rät Schäfer. Besonders bei Betäubungsmitteln sei größte Vorsicht angezeigt, denn die Strafen können äußerst drakonisch sein. Neben Singapur haben etwa auch die Vereinigten Arabischen Emirate inklusive Dubai besonders strenge Reglementierungen. Unabhängig vom Reiseland sollte man Medikamente immer in der Originalverpackung und mit dem jeweiligen Beipackzettel mitführen. Das hilft, eventuelle Missverständnisse zu vermeiden
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