Dieser Artikel erschien am 22. Oktober 2011 in der Tageszeitung
Badische Neueste Nachrichten.(verfasst von Susanne Güsten)
Alanya: Mit einem langen Sandstrand schmiegt sich die südtürkische Kleinstadt
Alanya an das türkisfarbene Mittelmeer, die Sonne scheint fast immer, und das Leben
hat eine mediterrane Gelassenheit.Noch im Dezember kann man hier oft genug im Meer
baden. Mediterran oder gar türkisch ist aber schon lange nicht mehr alles in Alanya - die
Gemanisierung hat eingesetz. Rund 6 000 Deutsche, vornehmlich Rentner wohnen
inzwischen in der Stadt. "und es werden immer mehr", wie eine Sprecherin der
Stadtverwaltung erst vor wenigen Tagen bestätigte. "Kücük Almanaya" - Klein-
Deutschland - wird Alanya deshalb in der Türkei genannt. "Kücük Avrupa -. Klein-
Europa - wäre wohl richtiger, sagte die Sprecherin der Verwaltung. Menschen aus
über 70 Nationen verzeichnet das Polizeiregister von Alanya, mit Deutschen. Russen.
Niederländern und Polen an der Spitze. So viele Ausländer prägen eine relativ
kleine Stadt wie Alanya. Es gibt - anders als in vergleichbaren Kommunen in anderen
Teilen der Türkei - einen Schweinemetzger, der die Auländer mit Braten und
Würstchen aus Schweinefleisch versorgt, das von der muslimischen Mehrheit
strikt abgelehnt wird. Ein deutscher Bäcker liefert liefert Brot und Körnerbrötchen.
In der Stadt östlich der Ferienmetropole Antalya gibt es zudem deutsche
Gottesdienste, deutsche Zeitungen und einem von einem Ausländer geführten
Tierschutzverein. Auch das Kulturleben der Ausländer floriert. Erst vor kurzem
gastierte ein niederländischer Opernsänger im Kulturzentrum der Stadt
Die türkischen Behörden hatten die Veranstaltung unterstützt.