Integration, was ist das?

Alles, was das tägliche Leben in der Türkei so mit sich bringt... Teilen Sie Ihre Startschwierigkeiten, Erfahrungen, Probleme, Glücksmomente... Hier geht es um das Emotionale und/oder praktische fürs tägliche Leben.

Beitragvon pitty » Mi 14. Okt 2009, 12:41

Die Schuld für die mangelnde Integrationswilligkeit oder -fähigkeit, wie Sarrazin es nannte, liegt doch allein beim Deutschen Staat und unserem Grundgesetz. Unsere Religionsfreiheit gewährt jedem das Recht, seine Religion auszuüben. Ob Christ, Moslem, Buddhist, Jude oder was weiß ich, welche Religionen es noch gibt. Aber...... ! der Staat sollte auch das Recht haben, gewisse Orte davon befreien zu können. In unserem Grundgesetz ist das "Christentum" verankert. Wer also hier hin kommt, sollte das akzeptieren und auch das Kreuz über der Türe in den Schulklassen.

Das ein 16 jähriger Moslem vor Gericht Recht bekommt, daß die Schule ihm einen Ort zum beten einrichten soll, entzieht sich meinem Verständnis für Religionsfreiheit. Er kann beten, so oft oder so lange er möchte, in seiner Freizeit. Schulen und Arbeitsplätze gehören nicht dazu. Er kann ja vor der Schule beten und nach der Schule, überhaupt kein Problem. Kein Christ würde dieses Recht bekommen, daß nun in jeder Schule eine Kapelle zum Beten angebaut wird.

Das Problem, das die Deutschen generell haben, ist die Angst, daß die "Anderen" wieder sagen......... ja ja die Deutschen, alles Nazis, alles Ausländerfeinde. Darum werden Ausländer viel zu oft mit Samthandschuhen angefaßt. Es sollte aber jedem bewußt sein, dass man in dem Land, in dem man lebt, nicht nur Rechte hat, sondern auch Pflichten. Dazu gehört das Erlernen der Sprache, anerkennen der Verfassung und sich an die Gesetze des Staates halten. Von den vielen Millionen Türken, denn um die geht es ja hauptsächlich, haben sich sehr viele integriert, sich eine Existenz aufgebaut, sind oft auch Arbeitgeber, sprechen Deutsch besser als manch ein Deutscher, aber das wird nirgendwo erwähnt. Die Blödzeitung und andere ähnliche TV oder Zeitungsmacher stürzen sich immer nur auf die, die ins Schema passen.

Was uns allen gut täte, wäre eine FAIRE und OFFENE Diskussion mit und nicht über den/die Türken, um beim Beispiel Türken zu bleiben. Gefordert sind hier auch die Imane und Vorstände der muslimischen Gemeinschaft in Deutschland, an ihre Glaubensbrüder zu appellieren, sich zu öffnen. Zu öffnen denen gegenüber, in deren Land sie leben !

Gute Beispiele dafür gibt es überall, aber wie schon gesagt, darüber berichtet man höchstens auf Seite 14 in einem kleinen Bericht, niemals auf der Titelseite !
Dort wird höchstens die Angst geschürt vor den anderen !

Aber nochmal : Rechte bedeuten auch Pflichten ! Und die muß der Staat einfordern !

lg Pitty
die einen kennen mich, die anderen können mich
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Beitragvon Yolcu » Mi 14. Okt 2009, 18:04

Original von pitty
Die Schuld für die mangelnde Integrationswilligkeit oder -fähigkeit, wie Sarrazin es nannte, liegt doch allein beim Deutschen Staat und unserem Grundgesetz. Unsere Religionsfreiheit gewährt jedem das Recht, seine Religion auszuüben. Ob Christ, Moslem, Buddhist, Jude oder was weiß ich, welche Religionen es noch gibt. Aber...... ! der Staat sollte auch das Recht haben, gewisse Orte davon befreien zu können. In unserem Grundgesetz ist das "Christentum" verankert. Wer also hier hin kommt, sollte das akzeptieren und auch das Kreuz über der Türe in den Schulklassen.

Das ein 16 jähriger Moslem vor Gericht Recht bekommt, daß die Schule ihm einen Ort zum beten einrichten soll, entzieht sich meinem Verständnis für Religionsfreiheit. Er kann beten, so oft oder so lange er möchte, in seiner Freizeit. Schulen und Arbeitsplätze gehören nicht dazu. Er kann ja vor der Schule beten und nach der Schule, überhaupt kein Problem. Kein Christ würde dieses Recht bekommen, daß nun in jeder Schule eine Kapelle zum Beten angebaut wird.

Das Problem, das die Deutschen generell haben, ist die Angst, daß die "Anderen" wieder sagen......... ja ja die Deutschen, alles Nazis, alles Ausländerfeinde. Darum werden Ausländer viel zu oft mit Samthandschuhen angefaßt. Es sollte aber jedem bewußt sein, dass man in dem Land, in dem man lebt, nicht nur Rechte hat, sondern auch Pflichten. Dazu gehört das Erlernen der Sprache, anerkennen der Verfassung und sich an die Gesetze des Staates halten. Von den vielen Millionen Türken, denn um die geht es ja hauptsächlich, haben sich sehr viele integriert, sich eine Existenz aufgebaut, sind oft auch Arbeitgeber, sprechen Deutsch besser als manch ein Deutscher, aber das wird nirgendwo erwähnt. Die Blödzeitung und andere ähnliche TV oder Zeitungsmacher stürzen sich immer nur auf die, die ins Schema passen.

Was uns allen gut täte, wäre eine FAIRE und OFFENE Diskussion mit und nicht über den/die Türken, um beim Beispiel Türken zu bleiben. Gefordert sind hier auch die Imane und Vorstände der muslimischen Gemeinschaft in Deutschland, an ihre Glaubensbrüder zu appellieren, sich zu öffnen. Zu öffnen denen gegenüber, in deren Land sie leben !

Gute Beispiele dafür gibt es überall, aber wie schon gesagt, darüber berichtet man höchstens auf Seite 14 in einem kleinen Bericht, niemals auf der Titelseite !
Dort wird höchstens die Angst geschürt vor den anderen !

Aber nochmal : Rechte bedeuten auch Pflichten ! Und die muß der Staat einfordern !

lg Pitty


@ Pitty,
Deine Ausführungen kann ich mittragen und unterstützen.
Das "Gebetsurteil" für den 16jahrigen ist ein falsches Signal für beiden Seiten, und läuft Intergrations-
bemühungen zuwider. Das Gericht ist wohl mit 68er Köpfen bestückt (reine Spekulation).
- Einwanderungsbedingungen
- Asylrechtsänderungen
- Einfordern von Pflichten
- Sanktionen durchsetzen
sind Eckpunkte, die meiner Meinung nach umgehend geändert/umgesetzt werden müssen.

Es ist eben nicht so, dass die Demokratie das alles aushalten wird, denn Frankreich hat uns schon einige Beispiele geliefert. Ich möchte jedenfalls in Deutschland keine brennenden Straßen und Straßenschlachten erleben.
>>Eski dost düþman olmaz<<
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Beitragvon Martina » Mi 14. Okt 2009, 20:33

1. der Vater des Jungen ist konvertierter Deutscher. Obwohl ich selbst konvertiert bin, bin ich der Meinung, dass Konvertiten meist muslimischer sein wollen als Mohammed.

2. Der Junge wollte KEINEN Raum EINGERICHTET bekommen, sondern lediglich die Erlaubnis, sich in der PAuse (=Freizeit) zurück zu ziehen und zu beten. Wo ist das Problem?

Bei meinem Bruder in der Firma haben sich die muslimischen Arbeiter unter der Treppe (!) eine Ecke abgehängt und beten dort "in Schichten", weil nur einer drunter passt. In den Pausen. Die Arbeiter sind zufrieden, weil sie ihrem Bedürfnis zu beten nachgehen können und sind konzentriert bei der Arbeit, weil sie nicht das Gefühl haben, einer "Pflicht" nicht nachzukommen. Die Chefs (u.a. mein Bruder, eher islamkritisch) auch, weil die Leute seitdem besser arbeiten würden. Und es hat keinen Pfennig gekostet....

Meiner Meinung nach wird hier auch ein schulinternes Thema hochgejubelt. In meiner Schulzeit haben wir "evangelen" auch einen Hals geschoben, weil die "katholen" immer mal wieder an bestimmten Tagen früher heim durften oder später kommen, weil sie zu irgendeinem Gottesdienst "mussten".
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Beitragvon pitty » Mi 14. Okt 2009, 20:52

Ich bin auch evangelisch und wir hatten z.B. am 31.10. ( Reformationstag) keine Schule, sondern nur Gottesdienst. Katholische Schulgottesdienste waren freiwillig für uns Evangolen, aber wir mußten deshalb nicht früher zur Schule als die Katholen.

Hier in Nrw ist ja der 31.10. kein Feiertag, sondern der 1.11.,
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Wo ist da die Integration?

Beitragvon Keykubat » Do 15. Okt 2009, 12:09

.......das Beispiel "Gebetsraum" ist der Integration mit Sicherheit nicht dienlich.....

2. Der Junge wollte KEINEN Raum EINGERICHTET bekommen, sondern lediglich die Erlaubnis, sich in der PAuse (=Freizeit) zurück zu ziehen und zu beten. Wo ist das Problem?


Hier:

Senat prüft Berufung gegen Gebetsraum-Urteil
Das Urteil des Berliner Verwaltungsgerichts, das einem 16-jährigen muslimischen Schüler das Beten in einem eigens dafür bereitgestellten Raum im Diesterweg-Gymnasium in Gesundbrunnen erlaubt, stößt bei der Schulleitung auf Unverständnis. Ich habe auf ein anderes Urteil gehofft  auf eines, das die Lebenswirklichkeit in der Schule berücksichtigt, sagte Schulleiterin Brigitte Burchardt. An ihrem Gymnasium kommen 80 Prozent der Kinder aus Einwandererfamilien. Alle großen Religionen sind vertreten. Wenn alle auf ihr Recht pochen würden, könnte ich die Schule schließen, sagt sie.
Der schulpolitische Sprecher der Grünen, Öczan Mutlu, zeigte sich irritiert über das Urteil: Ich kenne kein Land außer dem Iran, in dem Gebetsräume an der Schule möglich sind. Das sollte kein Vorbild für Deutschland sein.

Das ist das eine. Das andere was für mich schon fast tragisch ist, ist die Aussage des Jungen, der für all das
ja nichts kann. Vater ist konvertiert und hat dafür gesorgt
das der Junge schlecht schläft.

Aussage des Jungen:
Ich stehe auch in den Ferien früh auf, bete und schlafe dann weiter, sagte er. Da sich die Gebetszeiten fortwährend verschieben, gebe es Monate, in denen er seine Fürbitte nicht nach Schulschluss nachholen könne. Dann nutze er den Gebetsraum der Schule.

Einige mögen es ja gut finden. Ich als Pragmatiker denke mir nur "Mein Gott" was hast du einigen Menschen nur angetan.

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Beitragvon celikaile » Fr 16. Okt 2009, 10:19

Ých finde das ganze Thema mit dem knaben echt komisch und schüttele nur noch mit dem Kopf...
Die Nichte meines Mannes durfte nicht Studieren mit Kopftuch.... Entweder ablegen oder nicht Studieren.

Hallo Deutschland was sagt ihr nun dazu.......
LG Carmen

Es gehört oft mehr Mut dazu, seine Meinung zu ändern, als ihr treu zu bleiben.
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Fernsehtipp zum Thema

Beitragvon Keykubat » Sa 12. Dez 2009, 12:41

....der Thread ist zwar schon etwas älter, das Thema aber
immer aktuell.

Deshalb einen Fernsehtipp für Interessierte:

TV-Programm: Samstag, 12. Dezember
17:30 - 18:00 Uhr auf 3sat

"vivo" das andere Servicemagazin

Mehr als zweieinhalb Millionen türkischstämmige Menschen leben in Deutschland.

Fast die Hälfte von ihnen ist hier geboren und aufgewachsen. Seit fast zehn Jahren haben Kinder, die in Deutschland auf die Welt kommen in der Regel automatisch auch die deutsche Staatsbürgerschaft. Erst mit der Volljährigkeit müssen sie sich entscheiden, ob sie endgültig Deutsche sein wollen oder die Staatsangehörigkeit ihrer Eltern behalten.

"vivo" fragt in der aktuellen Ausgabe: Wie deutsch fühlen sich eigentlich die Kinder und Enkelkinder der ab den 1960er Jahren als Gastarbeiter ins Land gekommenen Türken? Und wie viel Einfluss haben sie auf unsere Kultur?


Schönen Samstag Gunnar
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Beitragvon Birgit » So 13. Dez 2009, 01:10

Shit, das hab ich verpasst, weil ganzen Tag unterwegs und grad erst heimgekommen. Hoffentlich haben ein paar Leute gekuckt und diskutieren hier mal ein bisschen???

Grüßlies, Birgit
:smilie[186]
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Sendung vom 12.12.

Beitragvon Keykubat » So 13. Dez 2009, 14:05

....ich hatte mir die Sendung angesehen. Sie fand wie bei 3sat üblich auf relativ hohem Niveau statt.
Neben einem Buchvorschlag war der Bericht über Aleviten ganz interessant. Die haben ja mehr
Schwierigkeiten sich in ihrem Heimatland Türkei zu integrieren, als bei uns. Hier können sie zum Beispiel kurdisch lernen was in der Türkei verboten ist.

Aber in allen Beiträgen wird ganz klar deutlich, wenn in der Türkei die Toleranz, die Bildungs- und Erwerbsmög-
lichkeiten so wären wie in Deutschland hätten wir überhaupt keine Probleme mit der Integration.

Die Menschen würden sofort nach Hause fahren.

Wer Lust hat kann sich die Sendung ja mal ansehen...

http://www.3sat.de/mediathek/mediathek.php?obj=16019

Schönen 3 Advent

Gunnar
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