Schreiben an eine Versicherung

Geplauder, Fragen rund um alles, was nicht direkt mit Alanya zu tun hat

Schreiben an eine Versicherung

Beitragvon pitty » Fr 21. Aug 2009, 18:30

Zwar schon uralt, aber immer wieder schön :

Versicherungsschreiben
Der folgende Brief eines Dachdeckers wurde an eine Schweizerische Versicherungsanstalt gerichtet und beschreibt die Folgen einer unüberlegten Handlung. Wir hoffen, dem Dachdecker geht es inzwischen wieder gut!

"In Beantwortung Ihrer Bitte um zusätzliche Informationen möchte ich Ihnen folgendes mitteilen: Bei Frage 3 des Unfallberichtes habe ich "ungeplantes Handeln" als Ursache angegeben. Sie baten mich, dies genauer zu beschreiben, was ich hiermit tun möchte.

Ich bin von Beruf Dachdecker. Am Tag des Unfalles arbeitete ich allein auf dem Dach eines sechsstöckigen Neubaus. Als ich mit meiner Arbeit fertig war, hatte ich etwa 250 kg Ziegel übrig. Da ich sie nicht die Treppe hinuntertragen wollte, entschied ich mich dafür, sie in einer Tonne an der Außenseite des Gebäudes hinunterzulassen, die an einem Seil befestigt war, das über eine Rolle lief.

Ich band also das Seil unten auf der Erde fest, ging auf das Dach und belud die Tonne. Dann ging ich wieder nach unten und band das Seil los. Ich hielt es fest, um die 250 kg Ziegel langsam herunterzulassen.

Wenn Sie in Frage 11 des Unfallbericht - Formulare nachlesen, werden Sie feststellen, dass mein damaliges Körpergewicht etwa 75 kg betrug. Da ich sehr überrascht war, als ich plötzlich den Boden unter den Füßen verlor undaufwärts gezogen wurde, verlor ich meine Geistesgegenwart und vergaß, das Seil loszulassen.

Ich glaube, ich muss hier nicht sagen, dass ich mit immer größerer Geschwindigkeit am Gebäude hinaufgezogen wurde. Etwa im Bereich des dritten Stockes traf ich die Tonne, die von oben kam. Dies erklärt den Schädelbruch und das gebrochene Schlüsselbein.

Nur geringfügig abgebremst, setzte ich meinen Aufstieg fort und hielt nicht an, bevor die Finger meiner Hand mit den vorderen Fingergliedern in die Rolle gequetscht waren. Glücklicherweise behielt ich meine Geistesgegenwart und hielt mich trotz des Schmerzes mit aller Kraft am Seil fest.

Jedoch schlug die Tonne etwa zur gleichen Zeit unten auf dem Boden auf und der Tonnenboden sprang aus der Tonne heraus. Ohne das Gewicht der Ziegel wog die Tonne nun etwa 25 kg.

Ich beziehe ich an dieser Stelle wieder auf mein in Frage 11 angegebenes Körpergewicht von 75 kg. Wie Sie sich vorstellen können, begann ich nun einen schnellen Abstieg. In der Höhe des dritten Stockes traf ich wieder auf die von unten kommende Tonne. Daraus ergaben sich die beiden gebrochenen Knöchel und die Abschürfungen an meinen Beinen und meinem Unterleib.

Der Zusammenstoß mit der Tonne verzögerte meinen Fall, so dass meine Verletzungen beim Aufprall auf dem Ziegelhaufen gering ausfielen und so brach ich mir nur drei Wirbel. Ich bedauere es jedoch, Ihnen mitteilen zu müssen, dass ich, als ich da auf dem Ziegelhaufen lag und die leere Tonne sechs Stockwerke über mir sah, nochmals meine Geistesgegenwart verlor.

Ich lies das Seil los, womit die Tonne diesmal ungebremst herunterkam, mir drei Zähne ausschlug und das Nasenbein brach. Ich bedauere den Zwischenfall sehr und hoffe, Ihnen mit meinen präzisen Angaben dienen zu können. Für genaue Auskünfte bitte ich Sie, mich anzurufen, da es mir manchmal schwer fällt, mich schriftlich auszudrücken."
die einen kennen mich, die anderen können mich
pitty
 
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Beitragvon Ringo » Fr 21. Aug 2009, 18:41

Einfach herrlich Pitty......

:smilie[163] :smilie[178]

ja ja, erst hatte er kein Glück und dann kam auch noch Pech dazu......
Ringo
 

Beitragvon lutz » Fr 21. Aug 2009, 19:22

:smilie[163]

lustige story
lutz
 

Beitragvon Birgit » Fr 21. Aug 2009, 23:42

Herrlich - der Junge war nicht etwa in 'ne wüste Saufarei mit anschließender Schlägarei verwickelt?

Viele Grüße,

Birgit
:smilie[186]
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Beitragvon Annette » Sa 22. Aug 2009, 11:29

ist das ein echter brief? :smilie[162] :smilie[162] :smilie[162]
wenn ja, dann hoffe ich doch sehr, dass die versicherung bezahlt hat.... und natürlich dass der mann seinem beruf nach wie vor glücklich nach geht...
lg
annette
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Beitragvon celikaile » Sa 22. Aug 2009, 11:40

na wohl kaum. Bei 3 gebrochenen Wirbeln wird er wohl eher Frührentner sein..... :smilie[162]
Aber ich habe den Sturz fast körperlich gespührt.......
LG Carmen

Es gehört oft mehr Mut dazu, seine Meinung zu ändern, als ihr treu zu bleiben.
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Beitragvon Annette » Sa 22. Aug 2009, 11:59

das ging mir aehnlich, habe an den entscheidenden Stellen ganz schön gezuckt...
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Beitragvon Millinger » Mo 7. Sep 2009, 14:57

carpe diem
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Beitragvon rahya » Mo 7. Sep 2009, 16:54

Es gibt sogar ein Buch darüber. Versicherungsangestellte haben solche Briefe gesammelt und einem Verlag zur Verfügung gestellt. Ich habe einige Jahre bei einer Versicherung im Innendienst gearbeitet, da kamen solche Katastrophen öfter vor.
LG Christine
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Beitragvon Martina » Mo 7. Sep 2009, 17:05

Ich hatte früher auch so eine Sammlung.

Mein Favorit war das 8-seitige (!) Kündigungsschreiben eines fanatischen Christen, der nach seiner "Bekehrung" alle Versicherungen kündigte, da er ja jetzt von Gott geschützt werde und sein Glauben seine Versicherung sei. Würde er das nicht tun, wäre das ein Zeichen seines Misstrauens gegenüber Gott und somit Sünde. Dummerweise liess sich die Zulassungsstelle nicht überreden, anstatt der Haftpflichtversicherung Gottvertrauen zu akzeptieren....
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