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meine Lieblingsgedichte

BeitragVerfasst: Mi 25. Mär 2009, 12:50
von Martina
Welche habt Ihr??


Diese beiden Gedichte haben mich bei meiner Entscheidung, in die Türkei zu gehen, begleitet und mir vielleicht auch den Anstoss gegeben.

Der Freiheit entgegen
Orhan Veli Kanýk

Noch vor Tagesanbruch.
Wenn das Meer blütenweiß ist, mußt du dich auf den Weg machen,
Die Begierde nach den Rudern in deiner Hand,
In dir die Glückseligkeit einer Arbeit,
Wirst du gehen;
Im Schaukeln der Kurren wirst du gehen.
Fische werden dich auf deinem Weg empfangen;
Du wirst dich freuen.
Wenn du die Netze schüttelst,
Wird das Meer wie Schuppen deine Hand berühren.
Wenn die Seelen der Möwen schweigen,
In ihrem Friedhof in den Klippen,
Wird plötzlich
Ein Lärm ausbrechen am Horizont.
Sind es Nixen oder Vögel,
Sind es frohe Feste und Vergnügen, Tanz und Musik?
Sind es Brautzüge mit Glimmer, Brautschleier und Festbeleuchtung?

He!
Was stehst du, Mann, spring doch ins Meer;
Denk nicht an die, die auf dich warten;
Siehst du nicht, überall Freiheit;
Sei ein Segel, sei ein Ruder, sei ein Steuer, sei ein Fisch, sei Wasser
und geh, soweit du gehen kannst.


HÜRRÝYETE DOÐRU

Gün doðmadan,
Deniz daha bembeyazken çýkacaksýn yola.
Kürekleri tutmanýn þehveti avuçlarýnda,
Ýçinde bir iþ görmenin saadeti,
Gideceksin
Gideceksin ýrýplarýn çalkantýsýnda.
Balýklar çýkacak yoluna, karþýcý;
Sevineceksin.
Aðlarý silkeledikce
Deniz gelecek eline pul pul;
Ruhlarý sustuðu vakit martýlarýn,
Kayalýklardaki mezarlarýnda,
Birden
Bir kýyamettir kopacak ufuklarda.
Denizkýzlarý mý dersin, kuþlar mý dersin;
Bayramlar seyranlar mý dersin,
Þenlikler cümbüþler mi?
Gelin alaylarý, teller, duvaklar,
Donanmalar mý?
Heeey
Ne duruyorsun be, at kendini denize:
Geride bekliyenin varmýþ, aldýrma;
Görmüyor musun, Her yanda hürriyet;
Yelken ol, kürek ol, dümen ol, balýk ol, su ol;
Git gidebildiðin yere...


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DER TAG KOMMT
Orhan Veli Kanýk

Der Tag kommt, an dem ich alles liegen lasse und gehe
Im Geruch der aus dem Meer gezogenen Netze
Von einer Insel zu anderen
Immer den Wetterhähnen nach.

Es gibt Welten, Ihr könnt sie Euch nicht vorstellen.
Die Blumen blühen lärmend,
Lärmend steigt der Dunst von den Feldern auf.

Und die Möwen, die Möwen,
auf jeer Feder eine andere Hast!....
Der Tag kommt bis zum Kopf blau
Der Tag kommt bis zum Kopf Sonne
Der Tag kommt wie verrückt.....

GÜN OLUR

Gün olur, alýr baþýmý giderim,
Denizden yeni çýkmýþ aðlarýn kokusunda.
Þu ada senin, bu ada benim,
Yelkovan kuþlarýnýn peþi sýra.

Dünyalar vardýr, düþünemezsiniz;
Çiçekler gürültüyle açar;
Gürültüyle çýkar duman topraktan.

Hele martýlar, hele martýlar,
Her bir tüylerinde ayrý telaþ!...
Gün olur, baþýma kadar mavi;
Gün olur baþýma kadar güneþ;
Gün olur, deli gibi...

BeitragVerfasst: Mi 25. Mär 2009, 13:09
von Ringo
Ob Igel Laubfrosch oder Specht,
allen wär jetzt Frühling recht.
:smilie[107]

Pardon ist nicht doll......war auch nur von mir.

Ringo

Martina,....ich weiß was mich jetzt bei Erscheinen in Alanya erwartet! :smilie[172]

BeitragVerfasst: Mi 25. Mär 2009, 18:47
von celikaile
Hallo ihr Lieben
Also das Gedicht passt zum heutigen Wetter..


Johann Wilhelm Ludwig Gleim (1719-1803)

An die Sonne

Sonne, brich doch durch die Wolken!
Lass uns doch den hellen Himmel
Lass uns deine Strahlen sehen!
Haben denn die dicken Dünste
Dich nicht lang genug verdunkelt?
Hat es nicht genug geregnet?
Sieh, die Fluren stehn voll Wasser,
Und es ist für deine Strahlen,
Viel zu trocknen, viel zu trinken!
Sonne, lass die düstern Wolken
Schnell vor deinen Strahlen fliehen;
Aber, wenn sie, statt des Wassers,
Wein herunter schütten wollen,
Solchen Wein, wie ich jetzt trinke,
O so lass die Wolken regnen!

BeitragVerfasst: Fr 8. Mai 2009, 22:34
von Ringo
Die Wasserleiche.
Gedicht: Original von mich! (guter deutsch)

Zwei Enten schwimmen
in meinem Teiche,
um eine blasse Wasserleiche.
Ich schaue hin in meiner Not,
oh jeh, die Leich ist auch noch tot.
Die Augen trüb, der Mund ist offen,
ein kleiner Fisch ist abgesoffen.
Mit einem Stock wird er entfernt,
ach, hätt er doch nur schwimmen gelernt.
Der Frosch haut ab, nimmt seinen Hut
man sieht, er ist ganz grün vor Wut.
Er hat dazu auch jeden Grund,
noch Gestern war der Fisch gesund
und hat geplanscht im Sonnenschein,
nun ist der arme Frosch allein.
Falls ich des Nachts am Teiche kauer,
so stört mich nicht, ich bin in Trauer.

[img]./galerie/images/pic240_1241810459.jpg[/img]

Gäbe es bloß einen Preis für die blödesten Gedichte, hätte ich vieleicht schon auch mal etwas gewonnen!

BeitragVerfasst: Sa 9. Mai 2009, 10:39
von Kuehn
Hallo zusammen
Die Gedichte sind wunderbar.
Ihr habt alle einen Preis verdient:smilie[181]
LG Anita

BeitragVerfasst: Sa 9. Mai 2009, 20:42
von franziska
Hallo!

Auch ich finde die Gedichte schön!!


@ Ringo: Wir sind froh,dass wir dich haben!
Du schreibst sogar von Küchenschaben!

Mach weiter so mit Humor und Spaß
-ist bekanntlich besser als Intrige und Hass!


Liebe ungereimte Grüße

Franzi

BeitragVerfasst: Sa 9. Mai 2009, 22:12
von Skatelfe
Hier reihe ich mich gerne mal ein mit einem kleinen Gedicht:

Der Irrtum

Ein Mensch steigt auf die Hühnerleiter
von Sprosse zu Sprosse immer weiter -
bemerkt mit leichtem Ungemach,
dass hinter ihm die Leiter brach.
Ihm bleibt nichts Besseres zu tun -
er glaubt jetzt selbst, er wär ein Huhn.

BeitragVerfasst: Sa 9. Mai 2009, 22:33
von oba
mit Vettern und mit Nichten, der Reiner wird nichts dichten.

Alanya Lied

Am Mittelmeer glänzt Du
Alanya als Perle.
Du bist einmalig auf Erden.
Du bist die Schönste, Alanya.

.....

Arif Rüstü Görgün

hG

Reiner

BeitragVerfasst: Sa 9. Mai 2009, 22:48
von Skatelfe
Alanya zwischen Berg und Meer
einmalig schön auf Erden -
wir sehnen uns nach Dir so sehr
du sollst uns Heimat werden.

BeitragVerfasst: Sa 9. Mai 2009, 23:19
von Martina
An die Freunde
Wieder einmal ausgeflogen,
Wieder einmal heimgekehrt;
Fand ich doch die alten Freunde
Und die Herzen unversehrt.
Wird uns wieder wohl vereinen
Frischer Ost und frischer West?
Auch die losesten der Vögel
Tragen allgemach zu Nest.
Immer schwerer wird das Päckchen,
Kaum noch trägt es sich allein;
Und in immer engre Fesseln
Schlinget uns die Heimat ein.
Und an seines Hauses Schwelle
Wird ein jeder fest gebannt;
Aber Liebesfäden spinnen
Heimlich sich von Land zu Land.
Theodor Storm (1817 - 1888 )