von Yilmaz » Do 27. Okt 2011, 04:24
Quelle: afd, vom 26.10.2011 18:51:00
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ANKARA, 26. Oktober (AFP) - Der türkische Ministerpräsident
Recep Tayyip Erdogan hat Fehler beim Krisenmanagement nach dem
verheerenden Erdbeben im Osten des Landes zugegeben. Die Regierung
beschloss am Mittwoch zugleich, nun doch internationale Hilfe für
die Versorgung der betroffenen Menschen anzunehmen. Die
Bundesregierung sagte daraufhin zu, Hilfsgüter schnell in das
Erdbebengebiet transportieren zu lassen.
Obwohl die Situation in der vom Erdbeben betroffenen Region nach
Einschätzung Erdogans unter Kontrolle ist, räumte der
Ministerpräsident ein, dass es in den ersten 24 Stunden Versäumnisse
gegeben habe. Er halte diese jedoch angesichts des Ausmaßes der
Krise für akzeptabel.
Unter den durch das Erdbeben obdachlos gewordenen Menschen wuchs
unterdessen die Wut über das schleppende Anlaufen der
Hilfsmaßnahmen. Einige warfen den Behörden zudem ethnische
Diskriminierung vor. In der Region Van leben überwiegend Kurden, die
eine Minderheit in der Türkei sind. Erdogan wies die Kritik zurück.
Die 17.000 bereitgestellten Zelte seien "völlig ausreichend",
außerdem habe die Regierung die Erdbebenopfer stets als türkische
Staatsbürger wahrgenommen und nicht als Kurden oder Türken.
Der Beauftragte der Bundesregierung für Menschenrechte und
humanitäre Hilfe, Markus Löning, erklärte, das Deutsche Rote Kreuz
übernehme die Lieferung von 500 wintertauglichen Zelten, 2500 Decken
und 14 Zeltheizungen. Das Auswärtige Amt stelle dafür 360.000 Euro
zur Verfügung. Die Türkei will nun sogar Hilfe aus Israel annehmen.
Die Beziehungen zwischen beiden Ländern sind seit der Stürmung einer
Gaza-Hilfsflotille durch ein israelisches Kommando im vergangenen
Jahr äußerst angespannt.
Drei Tage nach dem Erdstoß der Stärke 7,2 konnten die
Rettungskräfte am Mittwoch in der Stadt Ercis eine 27-jährige Frau
aus den Trümmern ziehen. Einige Stunden zuvor war ein 18-jähriger
Student lebend geborgen worden. Einer vorläufigen amtlichen Bilanz
zufolge starben 471 Menschen, mehr als 1600 wurden verletzt. Viele
Überlebende mussten bei Temperaturen um den Gefrierpunkt im Freien
übernachten.
Nach Angaben des türkischen Roten Halbmonds wurden am Montag und
Dienstag in Ercis und der Provinzhauptstadt Van 17 Lastwagen mit
Hilfsgütern der Organisation geplündert worden. In einem Gefängnis
in Ercis protestierten Häftlinge gegen die Entscheidung der
Behörden, sie trotz Schäden am Gebäude nicht an einen sichereren Ort
zu verlegen. In der Nacht waren Schüsse zu hören, Rauch stand am
Himmel, nachdem Häftlinge ihre Decken angezündet hatten.
Papst Benedikt XVI. rief die Katholiken in aller Welt auf, für
die Opfer des Erdbebens zu beten.
Quelle: afd, vom 26.10.2011 18:51:00
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ANKARA, 26. Oktober (AFP) - Der türkische Ministerpräsident
Recep Tayyip Erdogan hat Fehler beim Krisenmanagement nach dem
verheerenden Erdbeben im Osten des Landes zugegeben. Die Regierung
beschloss am Mittwoch zugleich, nun doch internationale Hilfe für
die Versorgung der betroffenen Menschen anzunehmen. Die
Bundesregierung sagte daraufhin zu, Hilfsgüter schnell in das
Erdbebengebiet transportieren zu lassen.
Obwohl die Situation in der vom Erdbeben betroffenen Region nach
Einschätzung Erdogans unter Kontrolle ist, räumte der
Ministerpräsident ein, dass es in den ersten 24 Stunden Versäumnisse
gegeben habe. Er halte diese jedoch angesichts des Ausmaßes der
Krise für akzeptabel.
Unter den durch das Erdbeben obdachlos gewordenen Menschen wuchs
unterdessen die Wut über das schleppende Anlaufen der
Hilfsmaßnahmen. Einige warfen den Behörden zudem ethnische
Diskriminierung vor. In der Region Van leben überwiegend Kurden, die
eine Minderheit in der Türkei sind. Erdogan wies die Kritik zurück.
Die 17.000 bereitgestellten Zelte seien "völlig ausreichend",
außerdem habe die Regierung die Erdbebenopfer stets als türkische
Staatsbürger wahrgenommen und nicht als Kurden oder Türken.
Der Beauftragte der Bundesregierung für Menschenrechte und
humanitäre Hilfe, Markus Löning, erklärte, das Deutsche Rote Kreuz
übernehme die Lieferung von 500 wintertauglichen Zelten, 2500 Decken
und 14 Zeltheizungen. Das Auswärtige Amt stelle dafür 360.000 Euro
zur Verfügung. Die Türkei will nun sogar Hilfe aus Israel annehmen.
Die Beziehungen zwischen beiden Ländern sind seit der Stürmung einer
Gaza-Hilfsflotille durch ein israelisches Kommando im vergangenen
Jahr äußerst angespannt.
Drei Tage nach dem Erdstoß der Stärke 7,2 konnten die
Rettungskräfte am Mittwoch in der Stadt Ercis eine 27-jährige Frau
aus den Trümmern ziehen. Einige Stunden zuvor war ein 18-jähriger
Student lebend geborgen worden. Einer vorläufigen amtlichen Bilanz
zufolge starben 471 Menschen, mehr als 1600 wurden verletzt. Viele
Überlebende mussten bei Temperaturen um den Gefrierpunkt im Freien
übernachten.
Nach Angaben des türkischen Roten Halbmonds wurden am Montag und
Dienstag in Ercis und der Provinzhauptstadt Van 17 Lastwagen mit
Hilfsgütern der Organisation geplündert worden. In einem Gefängnis
in Ercis protestierten Häftlinge gegen die Entscheidung der
Behörden, sie trotz Schäden am Gebäude nicht an einen sichereren Ort
zu verlegen. In der Nacht waren Schüsse zu hören, Rauch stand am
Himmel, nachdem Häftlinge ihre Decken angezündet hatten.
Papst Benedikt XVI. rief die Katholiken in aller Welt auf, für
die Opfer des Erdbebens zu beten.